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Urlaub in Afrika

10 faszinierende Bäume im südlichen Afrika

Und die Geschichten, die sie erzählen

Im südlichen Afrika stehen nicht nur atemberaubende Landschaften, wilde Tiere und endlose Horizonte im Mittelpunkt – auch die Bäume erzählen Geschichten. Manche sind uralt, andere heilig, wieder andere schenken Leben, Nahrung oder Schatten. Hier sind zehn besondere Bäume aus dieser Region – und die Mythen, Menschen und Bedeutungen, die sich mit ihnen verweben.


1. Baobab (Adansonia digitata) – Der „Baum des Lebens“

Kaum ein Baum ist so ikonisch für Afrika wie der Baobab. Mit seinem dicken Stamm und den knorrigen Ästen, die oft wie Wurzeln wirken, wird er auch „umgedrehter Baum“ genannt.

Geschichte: Der Baobab kann über 1.000 Jahre alt werden. In vielen afrikanischen Kulturen gilt er als heiliger Baum, der Geister beheimatet und Schutz bietet. In früheren Zeiten dienten ausgehöhlte Baobabs sogar als Gefängnisse oder Poststationen.

Wo zu sehen: Kruger Nationalpark, Mapungubwe, Kubu Island (Botswana)


A stunning baobab tree stands tall under a clear blue sky amidst lush greenery.

 2. Fieberbaum (Vachellia xanthophloea) – Der Irrtum der Malaria

Mit seiner auffallend gelb-grünen Rinde ist der Fieberbaum eine der elegantesten Akazienarten im südlichen Afrika.

Geschichte: Frühe Siedler vermuteten, dass dieser Baum Fieber verursacht, da er häufig in sumpfigen, malariareichen Gebieten wächst. Tatsächlich war es aber die Mücke – der Baum war nur der stille Beobachter.

Wo zu sehen: Feuchtgebiete im Krugerpark, KwaZulu-Natal, Okavango-Delta



3. Kamelthornbaum (Vachellia erioloba) – Der Überlebenskünstler der Wüste

Ein Wahrzeichen der Kalahari: Der Kamelthornbaum trotzt glühender Hitze, Sandstürmen und Dürre – und bietet Schatten und Nahrung.

Geschichte: Die Samen dienen Antilopen, Elefanten und sogar Menschen als Nahrung. Das extrem harte Holz wird für Möbel und Werkzeuge verwendet, aber mit Respekt – denn es wächst so langsam, dass ein gefällter Baum ein Jahrhundert zum Nachwachsen braucht.

Wo zu sehen: Kgalagadi Transfrontier Park, Namib-Wüste, Zentralbotswana



 4. Marulabaum (Sclerocarya birrea) – Der fröhlich machende Baum

Der Marula ist bekannt für seine süßen Früchte – und für den berühmten Amarula-Likör. Die Legende besagt, dass Tiere, die zu viele der vergorenen Früchte fressen, betrunken werden.

Geschichte: Neben der Heiterkeit hat der Marulabaum tiefe kulturelle Bedeutung: In vielen Völkern ist er Symbol der Fruchtbarkeit und Heilpflanze. Die Rinde hilft gegen Malaria, die Kerne liefern wertvolles Öl.

Wo zu sehen: Limpopo, Mpumalanga, Namibia



 5. Yellowwood (Podocarpus latifolius) – Der alte Riese des Waldes

Der südafrikanische Yellowwood ist ein immergrüner Baum, der in den kühlen Wäldern der Drakensberge wächst und bis zu 1.000 Jahre alt werden kann.

Geschichte: Er ist Südafrikas Nationalbaum und wurde früher für Möbel, Kirchenbänke und Särge verwendet. Heute steht er unter Schutz. Viele betrachten ihn als Wächter des Waldes.

Wo zu sehen: Tsitsikamma-Wald, Knysna, Garden Route



 6. Wildfeigenbaum (Ficus sycomorus) – Der Baum des Ursprungs

Dieser stattliche Baum wächst oft entlang von Flüssen und beherbergt unzählige Tiere – von Affen bis Vögel.

Geschichte: Der Wildfeigenbaum ist in vielen Kulturen ein Symbol des Lebens und der Fruchtbarkeit. Einige glauben, dass sich unter einem solchen Baum die ersten Menschen versammelt haben. In spirituellen Traditionen gilt er als heiliger Ort für Zeremonien.

Wo zu sehen: entlang des Limpopo-Flusses, Sambia, Simbabwe



 7. Quivertree (Aloe dichotoma) – Der Pfeilbaum der San

Der Quivertree ist eigentlich keine echte Baumart, sondern eine riesige Aloe. Dennoch wird er oft als Baum der Wüste bezeichnet – mit silbergrünen Blättern und einem bizarren Wuchs.

Geschichte: Die San nutzten die hohlen Äste als Köcher für ihre Pfeile – daher der Name. Er steht für Widerstandskraft und Schönheit in der Trostlosigkeit.

Wo zu sehen: Quivertree Forest, Keetmanshoop (Namibia), Richtersveld



 8. Jackalberry (Diospyros mespiliformis) – Baum der Ahnen

Ein Baum, der tief mit afrikanischem Glauben verbunden ist. Seine Früchte schmecken süß und sind bei Mensch und Tier beliebt.

Geschichte: Viele glauben, dass die Geister der Vorfahren in Jackalberry-Bäumen wohnen. Deshalb wird er oft nicht gefällt, sondern verehrt. Seine medizinische Wirkung gegen Magenprobleme und Malaria ist ebenfalls bekannt.

Wo zu sehen: Okavango-Delta, Chobe, Krugerpark


 9. Coral Tree (Erythrina lysistemon) – Der Flammenbaum

Mit seinen leuchtend roten Blüten sticht dieser Baum aus der Savanne hervor – vor allem im Frühling, wenn er zuerst blüht und dann Blätter treibt.

Geschichte: In der isiXhosa-Kultur wird er oft in Zeremonien verwendet. Er symbolisiert Frühling, Wiedergeburt und spirituelle Reinigung. Manche glauben, seine Blüten locken nicht nur Vögel, sondern auch gute Geister an.

 Wo zu sehen: Ostkap, Zululand, Gauteng-Gärten



10. Tamboti (Spirostachys africana) – Der schöne, aber gefährliche Baum

Der Tambotibaum duftet wunderbar und hat auffällige Maserung – doch sein Harz ist giftig. Das Einatmen des Rauchs kann halluzinogene Effekte haben.

Geschichte: Traditionell wird das Holz sehr vorsichtig verarbeitet – oft nur von erfahrenen Handwerkern. In spirituellen Ritualen wird er mit Übergängen zwischen Leben und Tod in Verbindung gebracht.

Wo zu sehen: Lowveld-Region, Kruger-Nationalpark, Simbabwe



 Bäume als Geschichtenerzähler

Im südlichen Afrika sind Bäume weit mehr als nur Pflanzen – sie sind Geschichtenerzähler, Heiler, Heimat und Heiligtum. Ihre Bedeutung reicht weit über das Sichtbare hinaus. Wenn du das nächste Mal durch die Savanne, den Wald oder die Wüste wanderst, nimm dir einen Moment und höre genau hin – vielleicht flüstert dir ein Baum seine Geschichte zu.


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